Donnerstag, 29. September 2011

2. Tag: „Honey moon“

Ich bin tatsächlich als 1. wach – ungewohnt. ;) Ist aber auch gar nicht so toll, denn es gibt keinen Strom (recht üblicher Zustand hier) – duschen mit kaltem Wasser und Tee-kochen auf Gasherd geht zum Glück trotzdem. Ich spreche mit den erfahrenen Leuten das Interview durch und kriege wichtige Tipps. Danach geht es zu unserem Büro im „Bugolobi annex“, einem Universitätsstandort gleich bei uns „um die Ecke“ – ein einfacher, kleiner Raum. 


Unser Büro ... und alle SO beschäftigt. :)

Blick aus dem Büro auf den kleinen Unistandort,
an dem wir oft arbeiten
(Makarere University Business School - Annex)
Ich darf erstmal bei einem Interview zuhören, das Sue macht, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen. Im Anschluss gibt es ugandische Blätterteigtaschen, die mit Gemüse gefüllt sind, als Snack (like!). Dank Kim bekomme ich im Anschluss endlich meine ersten „Ugandan shilling“ – es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich an die Beträge gewöhnt habe (1 € = ca. 3800 UGX). Im Anschluss verhandele ich zum ersten Mal selbstständig mit einem „boda“-Fahrer und fahre für zu viel Geld (3000 UGX) zu einem nahe gelegenen Einkaufscenter, um einen Kaffee mit Caro zu trinken, die in meinem LCP-Jahr meine Kollegin in Berlin war und jetzt im nationalen Vorstand von AIESEC Uganda sitzt. Großartiger Zufall und auf jeden Fall sowohl im Vorfeld als auch jetzt eine tolle Hilfe und zusätzliche Perspektive für mich. :) Auf dem Rückweg handele ich den „boda“-Fahrer schon ein wenig mehr runter (2500), obwohl ich natürlich den „muzungu“ (Weißen) – Aufschlag zahle (darauf hinzweisen, dass man sich dessen bewusst ist, hilft aber offenbar … und damit drohen den „Anbieter“ zu wechseln). To Dos bezüglich Fortbewegung: basic Luganda lernen (besonders Zahlen zum Verhandeln), herauskriegen, wie das mit den „matatus/taxis“ (eine Art Kleinbusse – günstiger und einen Tick weniger risky) funktioniert beziehungsweise einfach mal ausprobieren, Verhandlungsskills verbessern. ;) Zum Abendbrot zaubert Svenja tolle Nudelsoße (mal wieder ohne Strom), danach fallen alle erschöpft auf die Couch … Filmabend wird bei der Hälfte durch einen weiteren Stromausfall beendet. TIU. 

PS: Ich freue mich über Reaktionsnachrichten auf mein Geschreibsel! :) Im Übrigen kann ich nicht garantieren, dass meine Schreibmotivation so hoch bleiben wird (die neuen Dinge werden ja auch weniger … also: definitiv nicht), aber ich gebe mir Mühe. 
Webale („Thank you!“) for reading!

Ankunft und erster Tag: “Hello Uganda!”

27.9. (Flug): Nachdem ich entspannte 50 Minuten geschlafen habe und erstaunlich fit aufgewacht bin, holen mich Kathi und Melle 3.45 Uhr an meiner Wohnung für einen weiteren gemeinsamen „random roadtrip“ ab – diesmal leider nur bis zum Hamburger Flughafen – natürlich regnet es in Strömen. Nach dem Einchecken wartet eine besondere Abschiedsüberraschung auf mich: Ein „deutsches“ Frühstückspicknick (mit Schwarzbrot) am Flughafen. Danke ihr beiden, ihr seid wunderbar! Danke auch an alle, die mir im Vorfeld Spaß, tolle Erfahrungen, gutes Wetter usw. gewünscht haben (und diesen Blog gefordert, jetzt lest ihn gefälligst auch ;))!

Auf geht es zu meinem laaangen Flug nach Entebbe/Uganda mit Zwischenhalt in Brüssel und Kigali (Ruanda). Im Flugzeug neben mir sitzt ein netter Ugander, der nach dem 1. Bier auch gesprächig wird und Weisheiten über das Leben in Kampala mit mir teilt bis ihn ein älterer Herr vom Platz vertreibt, weil der eigentlich ihm gehört.

Nach einem tatsächlich beeindruckend einfachen und schnellen Visaprozess erwartet mich am Flughafen mein Taxifahrer mit Namensschild (von den ugandischen AIESECern organisiert – danke Caro! :)) und ich habe eine sehr nette Fahrt inklusive Sprach-Crashkurs, Kommentaren zur Umgebung und Abgleich von ugandischen und deutschen Gewohnheiten (z.B. Straßenverkehr, Kinderanzahl, …) Er trägt mir auch meinen schweren Koffer in den 2. Stock der Bugolobi-Flats/Block 7, wo ich mein zu Hause für die nächsten 2.5 Monate finde. Eine große Wohnung mit 3 Schlafzimmern (ich wohne im Kinderzimmer), Wohnzimmer, Bad, Essbereich und Küche (es gibt sogar eine Waschmaschine!). Außer mir wohnen hier noch Kim, die das Projekt, bei dem ich arbeite,leitet, Svenja und Sue, die so wie ich Interviews durchführen und momentan Martin, ein Freund von Kim, der hier grad Urlaub macht. Ich sitze noch kurz mit im Wohnzimmer, esse etwas (Offenbarung nach zwei Flugzeugmahlzeiten) und falle 1:09 Uhr Ortszeit ins Bett (eine Stunde Zeitverschiebung).

1. Tag (28.9.): Ich darf bis 10.30 Uhr ausschlafen – die anderen sind auch nicht eher wach. ;) Es gibt ein leckeres Frühstück mit Guacamole und Rührei und danach geht es in die Stadt zum „Garden City“, der „großen“ Mall von Kampala, weil Kim und Martin Sachen mit ihren/unseren Internetsticks klären müssen. Den Weg legen wir mit dem „boda“ zurück, der schnellsten Beförderungsart, die Kampala zu bieten hat: Motorroller, bei denen sich bis zu zwei Leute hinter den Fahrer setzen können und die den typischen Kampala-Stau auf mehr oder weniger abenteuerliche Weise hinter sich lassen. Aufregend – but I love it! Nachdem wir mir auf der Straße eben schnell eine Simkarte (für ca. 50 Cent) erstanden haben, setzen wir uns zum akklimatisieren in ein Café (frischer Ananassaft) – zum Glück, denn kurz darauf werde ich Zeuge meines 1. tropischen Regenfalls: geht genauso aprupt, wie es kommt und verwandelt die Straßen für einen Moment in kleine Flüsse. Am Abend sind wir mit Freunden von Kim, Svenja und Sue in einem recht schicken (und für Ugandaverhältnisse teuren) Restaurant/Lounge – unter freiem Himmel, mit Liveband, Palmen und Pool … Daran könnte ich mich gewöhnen. (Wait a moment … Kann ich ja!)

Andere nennenswerte Happenings des Tages: Safari klar gemacht, 1. Heiratsantrag gekriegt, Internetstick vorhanden, aber sehr launenhaft. 


Kampala City

Bodas!
(Ich wohne in einem ähnlichen Block wie dem im Hintergrund.)
Bugolobi - das Viertel, in dem ich wohne

"Bugolobi market" - Njam, njam. :)
Die Tauben von Uganda -
sie sind überall und fressen alles!

Wahrscheinlich einer der unugandischsten Orte,
an den ich an meinem ersten Tag gehen konnte - Garden City.