… weil ich es einfach nicht lassen kann und Caro mich de facto auf diese Möglichkeit gestoßen hat, fand ich mich Ende Oktober für eine Woche im Trainerteam des „East African Congress - PIONEERS“ wieder – eine Konferenz für Neulinge, Mitglieder und Leader von AIESEC in Ostafrika. Und was soll ich sagen? Die Erfahrung hat mich einfach umgehauen! :)Alles begann mit einem 2.5-tägigen Vortreffen (an alle AIESECer, die dies lesen: ihr seht ich versuche angestrengt nicht so viele Anglizismen zu verwenden – an dieser Stelle auch noch mal die Entschuldigung an alle: Fall ich etwas seltsam formuliere, es fällt mir echt schwer, diesen Eintrag auf deutsch zu schreiben.). Das Trainerteam bestand aus Mitgliedern der nationalen Vorstände von AIESEC in Rwanda, Uganda, Äthiopien, Kenia und Tanzania, sowie einigen Internationalen, die Erfahrung mit der Arbeit auf nationaler Ebene haben (wie ich als Mitglied des nationalen Support Teams von AIESEC Germany). Der „chair man“ der Konferenz und somit auch Leiter des Trainerteams und des Vortreffens war Jack, ehemaliger nationaler Präsident von AIESEC Australien und Litauen, sowie ehemaliges Mitglieder vom internationalen Vorstand … Und was soll ich sagen? Er hat das Vortreffen und seinen Job generell gerockt. :) Dank unüblicher Methoden vom Kennenlernen bis zum Sessionfeedback hat er schon diese Tage vor der eigentlichen Konferenz und somit die Qualität der Trainings und die Zusammenarbeit im Team ordentlich aufpoliert. Unter seiner Anleitung arbeiten wir 2.5 Tage durch – unterbrochen von Stromausfällen. An den Abenden gehen wir weg, ich fange an wirklich spannende Dinge über die anderen Länder zu lernen, die Leute ins Herz zu schließen und werde langsam von der Verrücktheit des Teams eingenommen – tanzen an einer Tankstelle an der Hauptstraße sollte da nur ein harmloser Startpunkt bleiben. :)
Vielleicht noch interessant für euch: Das Vortreffen fand in dem Haus statt, in dem neben einem Teil des AIESEC Uganda – Vorstandes auch viele der Praktikanten hier wohnen und das sich inmitten eines Slums befindet. Mein erstes Mal, dass ich durch einen größeren durchgelaufen bin und wenn ihr noch nicht hier wart, ist es vermutlich anders, als ihr es euch vorstellt – ein bisschen, wie auf dem Dorf, um es mit Caros Worten zu sagen: viele kleine Hütten (die hier relativ viel Abstand voneinander haben), keine befestigten Wege, Tiere, die rumlaufen, viele kleine Shops, die größtenteils Essen verkaufen und Kinder, die rufen „Bye, muzungu!“ und einem 10 Sekunden später auch schon mal gerne an den Händen hängen. (Was in Kampala an sich nicht so oft vorkommt, da die Leute hier Weiße gewohnt sind.)
Banda |
Der erste Tag der Konferenz beginnt mit der Eröffnungszeremonie. Neben einer Rede des (ich glaube) Bildungsministers, der die Wichtigkeit von politschem Leadership in Uganda betont (was man hier durchaus mit gemischten Gefühlen betrachten kann), gibt es unter anderem auch eine traditionelle Tanzaufführung einer Grundschule (Motto: „No pain, no gain!“) – was sehr toll und beeindruckend ist. (Wenn die ihren Körper als Kind schon SO bewegen können, wundert es mich nicht, dass ich da im Vergleich zu den Erwachsenen jämmerlich versage. :)) Es folgt das „Global Village“ – eine Art Minimesse, auf dem die unterschiedlichen Länder sich präsentieren – Caro und mein deutscher Stand mit Schokolade und Haribo ist in gefühlten 30 Sekunden leer gefegt. ;)
Danach starten wir in die Konferenz an sich und ich beginne meine Fähigkeiten bezüglich Improvisation deutlich zu verbessern: weil nur 15 von angekündigten 40 Leuten in unserem Workshop sitzen, weil ich kein Bett zugewiesen bekommen habe, weil es keinen Strom gibt, weil es kein Material gibt, weil es einfach anders besser passt … Und es ist okay. Alles, was irgendwo fehlt, macht die Konferenz durch Energie, Trainer-Skills und faszinierende Einsichten für alle Beteiligten wieder wett. Ich fühle mich sehr am richtigen Platz, weil ich sehe, was AIESEC hier in den Leuten bewegt – die Rate an Teilnehmern, die ambitioniert und innovativ sind, was ihre Zukunft angeht, die rauskommen wollen oder was in ihrem eigenen Land verändern ist auffallend (!) größer als im normalen Gespräch mit beispielsweise den Studenten, mit denen ich arbeite. Somit ist auch die Trainerrolle hier eine extrem dankbare … Nicht nur, weil auch ich viel aus dem Leben der Teilnehmer lerne, sondern auch, weil der Erfolg recht unmittelbar sichtbar wird. Ich verliebe mich ein wenig in AIESEC in Ostafrika, das muss ich zugeben. :)
Konkret trainiere ich zusammen mit Kela aus Kenia (ursprünglich aus Spanien) und Martha aus Tanzania den Großteil des Team Member Tracks (eine Reihe von Workshops über die Konferenz verteilt), sowie eine Session über „Market segmentation“ im funktionalen Teil und leite die „Connection time“ an einem Abend.
Konkret trainiere ich zusammen mit Kela aus Kenia (ursprünglich aus Spanien) und Martha aus Tanzania den Großteil des Team Member Tracks (eine Reihe von Workshops über die Konferenz verteilt), sowie eine Session über „Market segmentation“ im funktionalen Teil und leite die „Connection time“ an einem Abend.
Dieser Beitrag wird grade schon ganz schön lang und ich kann auch nicht all die kleinen Dinge wiedergeben, die mich in diesen Tagen beeindruckt haben - erwähnenswert ist wohl noch das Gala-Dinner am letzten Abend mit vielen sehr chicen Leuten, der Drohung mich zu versteigern, Caros Bauchtanzperformance, nach der sie vor Blitzlicht halbblind ist und diversen Awards. Ich mag diese Abende immer. :)
Gala Dinner |